Achtung, wir meinen oft unsere Mitmenschen bereits zu kennen, weil wir mit ihnen schon länger zusammenarbeiten. Doch können wir tatsächlich wissen, ob eine Person von einer Behinderung, Beeinträchtigung oder chronischen Erkrankung betroffen ist?
Es gibt viele unsichtbare Behinderungen, die für Außenstehende nicht erkennbar sind. Außerdem gibt es temporäre Behinderungen, zum Beispiel, wenn eine Person sich den Arm gebrochen hat und temporär diesen nicht oder nur eingeschränkt nutzen kann.
Auch situative Behinderungen werden häufig vergessen. Das sind Behinderungen, die in bestimmten Situationen auftreten, zum Beispiel bei lauten Hintergrundgeräuschen, bei denen Personengruppen sich schlecht konzentrieren oder nicht mehr unterhalten können.
Die Lösung: Konkret abfragen, was benötigt wird, um gut an der Veranstaltung teilzunehmen, im Idealfall sogar anonym. Ist der Raum geschaffen, um die eigenen Bedürfnisse zu äußern, steigt die Chance, dass sich mehr Menschen öffnen und ihr Bedürfnis teilen.
In meiner Arbeit frage ich immer die Bedürfnisse meiner Zielgruppe ab. Es gibt keine Aufträge ohne den Blick auf die Barrierefreiheit. Den Umfang hierbei bestimmt das Ergebnis der Abfrage der Teilnehmer*innen. Auch bei keinen genannten Bedürfnissen der Zielgruppe sind gut erkennbare Bilder, vielfältiges Material für verschiedene Lerntypen und die Grundlagen der Barrierefreiheit weiterhin gegeben.